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Lebensmitteleinzelhandel: Arbeit belastet den Körper starkPressemitteilung

Beschäftigte haben monotone Anforderungen und müssen schnell arbeiten

BAuA 20/20 vom 19.05.2020

Dortmund – Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel sind bei ihrer Arbeit überdurchschnittlich stark körperlich belastet. Neun von zehn Beschäftigten müssen häufig im Stehen arbeiten. Außerdem müssen fast doppelt so viele Beschäftigte im Lebensmittel­verkauf im Vergleich zu anderen Berufen häufig schwere Lasten heben und tragen. Hinzu kommen psychische Anforde­rungen: Überdurchschnittlich häufig berichten Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel davon, dass sie besonders schnell arbeiten oder verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen müssen. Diese und weitere Ergebnisse enthält das neue Faktenblatt "Systemrelevant und belastet. Arbeitsbedingungen im Lebensmittel­einzelhandel" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Im Lebensmittelverkauf kommen im Vergleich zu anderen Berufen deutlich häufiger monotone Belastungen vor, wie zum Beispiel ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge (76 vs. 46 Prozent). Dagegen ist der Handlungsspielraum für die Beschäftigten im Lebensmittelverkauf deutlich geringer – nur 41 Prozent können ihre Arbeit selbst planen. In anderen Berufen sind es 65 Prozent. Die hohen Arbeitsanforderungen können dabei zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel haben deutlich häufiger Schmerzen im unteren Rücken, in den Ar­men oder Beinen. Zwei Drittel berichten von zwei oder mehr Beschwerden – in anderen Berufen ist es immerhin nur jeder zweite Beschäftigte, der dies berichtet.

Im deutschen Einzelhandel sind etwa eine Million Menschen im Bereich Verkauf von Lebensmitteln beschäftigt. Mit 86 Prozent ist dieser Bereich überwiegend weiblich geprägt. Die Teilzeitquote liegt mit 59 Prozent deutlich höher als in anderen Berufen (24 Prozent). Mehr als die Hälfte der Be­schäftigten im Lebensmittelverkauf (53 Prozent) verdient weniger als 1.500 Euro brutto im Monat. Die Zahlen im BAuA-Faktenblatt entstammen einer Auswertung der BIBB/BAuA-Erwerbstätigen­befragung 2018.

baua: Fakten "Systemrelevant und belastet. Arbeitsbedingungen im Lebensmitteleinzelhandel" gibt es als PDF im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/publikationen.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 700 Beschäftigte.

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