Quelle: www.bibb.de
von Margit Ebbinghaus, Christian Gerhards
Nicht besetzte Ausbildungsstellen werden zunehmend zu einer Herausforderung des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes. Da Betriebe die Vakanzproblematik häufig auf die unzureichenden Eingangsqualifikationen der Ausbildungsplatzbewerber zurückführen, bestünde ein Ansatz, unbesetzten Ausbildungsplätzen entgegenzuwirken, darin, Kompromisse bei den Eingangsvoraussetzungen von Bewerbern einzugehen. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit Betriebe diese Strategie anwenden und inwiefern dies in einem Zusammenhang mit dem Auftreten bzw. Ausbleiben von Vakanzen bei Ausbildungsplätzen steht. Datengrundlage ist das BIBB Qualifizierungspanel. Im Ergebnis zeigt sich, dass Ausbildungsstellen in gewerblich-technischen Berufen deutlich häufiger unbesetzt bleiben als Ausbildungsplätze in kaufmännisch-verwaltenden Berufen. Dabei haben nicht die Betriebe, die alle Ausbildungsplätze vergeben konnten, am häufigsten Abstriche bei den Eingangsqualifikationen ihrer neu eingestellten Auszubildenden in Kauf genommen, sondern die Betriebe mit Vakanzen bei Ausbildungsstellen – ein unerwartetes Ergebnis.
M. Ebbinghaus, Ch. Gerhards (2013): Betriebliche Flexibilität beim Qualifikationsprofil von Ausbildungsanfängern bei Besetzungsproblemen von Ausbildungsstellen. In: Zeitschrift für Nachwuchswissenschaftler 2/2013, S. 1 - 16. zur Publikation