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Qualifikatorisches (Mis)matching und die Ausnutzung von fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten von Erwerbstätigen in Deutschland: Zur Bedeutung von Personen- und Arbeitsplatzmerkmalen

Datum 17.02.2016

Coverbild der Publikation "Educational (Mis)match and skill utilization in Germany: Assessing the role of worker and job characteristics" Quelle: www.link.springer.com

von Daniela Rohrbach-Schmidt, Michael Tiemann

Der Artikel bietet detaillierte Ergebnisse zur Inzidenz und zu den Lohneinbußen von fehlqualifizierter Beschäftigung in Deutschland. Wir nutzen die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2006, um zwei verschiedene Maße des Matchings zwischen Erwerbstätigen und ihren Arbeitsplätzen zu berechnen. Ein erstes Maß zeigt eine formale Fehlqualifizierung an und beinhaltet, inwieweit das Niveau des erreichten beruflichen Bildungsabschlusses mit der qualifikatorischen Anforderung des Arbeitsplatzes übereinstimmt. Zweitens - und anders als die meisten anderen Studien - betrachten wir fähigkeitsbezogenes Mismatching, das die Entsprechung zwischen den fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten der Erwerbstätigen mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes an diese widerspiegelt. Wir untersuchen, ob und inwieweit sich die Befunde zu Mismatching zwischen diesen Maßen unterscheiden und versuchen das Auftreten von Mismatching durch Merkmale der Erwerbstätigen und Arbeitsplätze zu erklären. Wir untersuchen weiterhin die mit fehlqualifizierter Beschäftigung verbundenen Lohneinbußen in Deutschland und berücksichtigen dabei eine große Zahl von Kontrollvariablen auf der Personenebene und - zusätzlich zu den meisten früheren Studien - die Heterogenität zwischen Arbeitsplätzen; wir verwenden Random-Intercept-Modelle mit Erwerbstätigen in Berufen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass große Anteile der formal Über- oder Unterqualifizierten in Deutschland fachliche Fähigkeiten und Kenntnisse haben, die zu den Anforderungen des Arbeitsplatzes passen. Gleichzeitig gibt es Erwerbstätige, die formal passend qualifiziert beschäftigt sind, sich aber in Bezug auf ihre fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten unter- oder überfordert fühlen. Random Intercept-Modelle zeigen, dass über Eigenschaften der Erwerbstätigen hinaus, d. h. Humankapital (heterogene Fähigkeiten) und berufliche Aufstiegserwartungen, Arbeitsplatzmerkmale eine Rolle bei fehlqualifizierter Beschäftigung und ihren tatsächlichen oder scheinbaren Lohneinbußen spielen.

D. Rohrbach-Schmidt, M. Tiemann (2016): Educational (Mis)match and skill utilization in Germany: Assessing the role of worker and job characteristics. In: Journal for Labour Market Research (49) 2/2016, S. 99 - 119. zur Publikation

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