Quelle: www.bibb.de
von Anja Hall, Elisabeth M. Krekel
Zur Erklärung des Weiterbildungsverhaltens Einzelner werden häufig soziodemografische, betriebs- und beschäftigungsbezogene Daten herangezogen. Obwohl Weiterbildungsbedarfe häufig unmittelbar im Arbeitskontext entstehen, können – nicht zuletzt aufgrund der vorhandenen Datenlage – tätigkeits- und arbeitsplatzbezogene Merkmale seltener berücksichtigt werden. Auf der Grundlage einer repräsentativen Befragung von rund 20.000 Erwerbstätigen im Jahr 2006 ist dies jedoch möglich. Insbesondere hohe Qualifikationsanforderungen am Arbeitsplatz, aber auch wissensintensive berufliche Tätigkeiten sowie Lern- oder Kreativitätsanforderungen des Arbeitsplatzumfeldes erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Teilnahme an formalisierter Weiterbildung in Kursen bzw. Lehrgängen. Im Vergleich zu den Büroberufen nehmen Erwerbstätige in Gesundheits- und Pflegeberufen, Sozial- und Erziehungsberufen sowie Wissenschaftsberufen signifikant häufiger an formalisierter Weiterbildung teil. Dagegen nehmen z. B. Warenkaufleute und Personen in Metall- und Elektroberufen signifikant seltener an formalisierter Weiterbildung teil.
A. Hall, E. M. Krekel (2008): Berufliche Weiterbildung Erwerbstätiger – zur Erklärungskraft tätigkeitsbezogener Merkmale für das Weiterbildungsverhalten. In: Report Zeitschrift für Weiterbildungsforschung (31) 1/2008, S. 65 - 77. zur Publikation