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Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Logo des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB)

Das BiB

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) ist als Ressortforschungsinstitut im Rahmen der Politikberatung Ansprechpartner der Bundesregierung und der Ressorts bei Bevölkerungsfragen. Gleichzeitig ist es ein wichtiger Partner in- und ausländischer Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Bevölkerungswissenschaft. Im Jahr 1973 wurde das BiB als nicht rechtsfähige Bundesanstalt im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern gegründet. Zurzeit sind im BiB 43 Personen beschäftigt, darunter 33 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Institut wird in Verwaltungsgemeinschaft mit dem Statistischen Bundesamt geführt, sein Sitz ist Wiesbaden. Seit dem 1. April 2009 ist Herr Univ.-Prof. Dr. Norbert F. Schneider Leiter des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.

Aufgaben und Ziele

Forschung: Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung bearbeitet ein breitgefächertes wissenschaftliches Programm, einschließlich Drittmittelprojekte und vergibt Werkverträge, vor allem im Zusammenhang mit der Auswertung von größeren eigenen Surveys. Das interdisziplinäre Wissenschaftlerteam des Instituts besteht aus Wirtschaftswissenschaftlern, Soziologen, Demografen, Geografen und anderen Sozialwissenschaftlern. Das Institut arbeitet häufig mit internationalen Organisationen - bilateral und multilateral - zusammen.

Politikberatung: Als Grundlage für Entscheidungen der Bundesregierung und ihrer Ministerien berät das Institut in der Interpretation demografischer Trends und Analysen. Bevölkerungsthemen sind in zahlreichen Gebieten auf nationaler und internationaler Ebene von ressortübergreifender Bedeutung, beispielsweise im Bereich der sozialen Sicherheit, der Gesundheit, der Wanderungen, der Familie und der Bildung.

Information: Das BiB gibt Auskünfte und interpretiert bevölkerungswissenschaftliche Themen für Ressortvertreter, Parlamentsabgeordnete, Regierungsbeamte, den Bildungssektor, die Presse, Unternehmen und für andere Gruppen. Es veröffentlicht wissenschaftliche Artikel und Arbeitspapiere von aktuellem Interesse in mehreren eigenen Publikationsreihen. Außerdem werden wissenschaftliche Forschungsergebnisse in Fremdpublikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Forschungsschwerpunkte

Die Forschung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung ist auf die drei Themenfelder "Familie und Fertilität", "Migration und Mobilität" sowie "Demografischer Wandel und Alterung" fokussiert. In sieben Forschungsgruppen stehen differentielle Analysen zu regionalen und sozialstrukturellen Disparitäten sowie europäisch vergleichende Studien im Mittelpunkt.

  • Forschungsgruppe 1.1 "Familienleitbilder"
    Die Forschungsgruppe 1.1 konzentriert sich auf den Einfluss kulturell verbreiteter Normalitätsvorstellungen auf das Familienleben. Sie geht von der Annahme aus, dass neben strukturellen Rahmenbedingungen auch kulturelle Einflüsse die Lebensformen und das Geburtenverhalten in hohem Maße beeinflussen, welche jedoch bislang noch nicht hinreichend untersucht worden sind.
  • Forschungsgruppe 1.2 "Kinderlosigkeit und Kinderreichtum"
    Die Forschungsgruppe 1.2 befasst sich mit den beiden Treibern des Geburtenrückgangs – der Kinderlosigkeit und dem Kinderreichtum. Deutschland, insbesondere Westdeutschland, gehört zu den Ländern mit den höchsten Anteilen kinderloser Frauen. Gleichzeitig sind Familien mit drei oder mehr Kindern zur Ausnahme geworden. Die Forschungsgruppe nimmt diese Situation zum Anlass, die Ursachen der beiden demografischen Situationen differenziert zu untersuchen.
  • Forschungsgruppe 2.1 "Internationale Migration"
    In der Forschungsgruppe 2.1 steht die Untersuchung der internationalen Migration und ihres Einflusses auf Bevölkerungs- und Sozialstruktur im Zentrum. Aber auch kleinräumigere Binnenwanderungen, beispielsweise zwischen städtischen und ländlichen Gebieten, werden die regional differenzierten Auswirkungen des demografischen Wandels prägen. Analysiert werden Motive für die Entscheidung zur internationalen Migration sowie die individuellen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Migration wie die Sicherung des Fachkräftebedarfs oder die Teilhabe am Arbeitsmarkt.
  • Forschungsgruppe 2.2 "Berufsbedingte räumliche Mobilität"
    Die Forschungsgruppe 2.2 ist auf die Differenzierungen der zeitlichen Dauer von Migration und Mobilität ausgerichtet. Ausgangspunkt ist, dass nicht nur dauerhafte Wohnsitzverlagerungen, sondern auch temporäre und zirkuläre Formen nationaler und internationaler Migration wichtig sind. Auch noch kurzzeitigere, häufig täglich oder wöchentlich wiederkehrende Formen räumlicher Mobilität haben einen zentralen Platz im Mobilitätsgeschehen. Tägliches Pendeln über weite Strecken oder die Einrichtung eines Nebenwohnsitzes nahe dem weit entfernten Arbeitsort, verbunden mit wöchentlichem Pendeln zum Familienwohnsitz, sind bereits heute weit verbreitete Formen, die zunehmend Alternativen zu Binnenwanderungen darstellen.
  • Forschungsgruppe 3.1 "Demografischer Wandel und Weltbevölkerung"
    Die Forschungsgruppe 3.1 bündelt Dauerbeobachtung und Forschung zum demografischen Wandel in Deutschland, Europa und der Welt aus einer vergleichenden und regionalen Perspektive. Der demografische Wandel in Deutschland vollzieht sich zunehmend in einem europäischen und globalen Kontext, was einerseits den Ausbau der europäisch vergleichenden Perspektive erforderlich macht. Demografische Veränderungen in der Welt haben aufgrund ihres Einflusses auf die Nachhaltigkeit globaler Entwicklungen andererseits auch direkte Konsequenzen für Deutschland. Diesem Bedeutungsgewinn trägt das BiB durch eine intensivere Analyse von Weltbevölkerungsprozessen Rechnung.
  • Forschungsgruppe 3.2 "Alterung und Mortalität"
    Die Forschungsgruppe 3.2 untersucht die Voraussetzungen für ein gelingendes individuelles und gesellschaftliches Altern. In einer subjektorientierten Perspektive, welche die Vielfalt des Alterns und dessen personale, soziale und familiale Einflüsse (z. B. Gesundheit, Bildung, Partnerschaft) in den Blick nimmt, beschäftigt sich die Forschungsgruppe im Rahmen der Vorlaufforschung mit den Konsequenzen eines längeren Lebens für die Struktur des Lebenslaufs. Hierbei geht es vor allem um die Gestaltung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand und die Potenziale, die älteren Menschen in einer Gesellschaft des langen Lebens zur Verfügung stehen.
  • Forschungsgruppe 3.3 "Mortalitäts-Follow-Up der Nationalen Kohorte"
    Die Nationale Kohorte (NAKO) ist eine groß angelegte Studie, in der über einen Zeitraum von mindestens 10 bis 20 Jahren rund 200.000 Menschen zwischen 20 und 69 Jahren medizinisch untersucht und zu ihren Lebensgewohnheiten befragt werden. Mit dieser Studie sollen die Ursachen der wichtigsten Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Demenzerkrankungen und Infektionskrankheiten detailliert erforscht werden, um neue Strategien zur Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung zu entwickeln. Zielsetzung des Teilprojekts "Mortalitäts-Follow-Up" ist die begleitende Vitalstatuserhebung aller Studienteilnehmer sowie die damit verbundene Erhebung und Analyse der Todesursachen bei den im Verlauf der Studie verstorbenen Probanden.

Bezug zum Kontext "Demografischer Wandel in der Arbeitswelt"

Die mittelfristig prognostizierte Entwicklung der Bevölkerung sieht erhebliche Veränderungen im Erwerbspersonenpotenzial vorher: Menschen im erwerbsfähigen Alter werden älter und weniger. Schon in wenigen Jahren wird die Generation der Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre, in das Ruhestandsalter kommen. Gleichzeitig ist die Zahl der Berufsanfänger durch die seit Jahrzehnten niedrige Geburtenrate kleiner als je zuvor. Deshalb bedarf es einer optimalen Ausnutzung des vorhandenen Potenzials an Erwerbspersonen. Die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, eine bestmögliche Ausbildung und ein lebenslanges Lernen für alle sind nur einige Aspekte des demografischen Wandels in der Arbeitswelt.

Zusatzinformationen

Haupteingang des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung von der Seitenperspektive
Quelle:Foto Dr. Christian Fiedler, BiB

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)

Friedrich-Ebert-Allee 4
65185 Wiesbaden

Kontaktdaten

Telefon: +49 (0)611 75-2235
Fax: +49 (0)611 75-3960

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