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Quelle: Kbanyong/iStock
Beim Gesundheitszustand wird zunehmend auch das Gesundheitsverhalten in den Blick genommen. Neben Lebensumwelt und Arbeitsumgebung sind eigene Verhaltensweisen für die Gesundheit mitverantwortlich. Krankheitsrisiken und damit verbundene gesellschaftliche Folgen können dadurch vermindert werden.
Gesundheitsförderung beginnt bei einem selbst
Die Gesundheit wird durch verschiedene innere und äußere Faktoren beeinflusst. Dazu zählt, neben Gefährdungen aus der Umwelt, Arbeitswelt oder sozialen Lage, auch das persönliche Gesundheitsverhalten. Dieses lässt sich über das Ernährungs-, Bewegungs- und Risikoverhalten abbilden. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Aktivität können das persönliche körperliche und psychische Wohlbefinden steigern. Fehlernährung und mangelnde Bewegung können hingegen das Risiko für eine Vielzahl an Erkrankungen begünstigen. Neben dem gesundheitsfördernden Verhalten spielen auch gesundheitsschädigende Verhaltensweisen, z. B. in Form eines erhöhten Tabak- und Alkoholkonsums, eine wichtige Rolle. Ein solches Risikoverhalten ist mit einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsstörungen assoziiert, die zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität und des individuellen Leistungsvermögens führen. Häufig werden zudem verhaltensassoziierte Risikofaktoren mit Krankheitswert, wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen oder Bluthochdruck, gemeinsam mit dem assoziierten Risikoverhalten betrachtet. Die Messung des Gesundheitsverhaltens lässt also Antworten auf u. a. folgende Fragen zu:
Wie viele Deutsche trinken regelmäßig (zu viel) Alkohol?
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Nach Daten der GEDA-Studie 2014 sind in Deutschland etwa 18 % der Bevölkerung adipös (RKI 2016). Damit ist der Anteil der Adipösen in GEDA 2014 etwas höher im Vergleich zu den vorherigen GEDA-Wellen, wenn auch die Unterschiede statistisch nicht signifikant sind (RKI 2011, 2012, 2014). Mit Blick auf das Geschlecht können keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt werden. Bezüglich des Alters zeigt sich, dass Adipositas bei beiden Geschlechtern in den höheren Altersgruppen deutlich häufiger zu beobachten ist als in den jüngeren Altersgruppen (RKI 2016, Mensink et al. 2013).
Datentabelle:
Adipositas (nach WHO-Definition) nach Geschlecht und Alter 2014 (xls, 36 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Nach den Selbstangaben der Befragten aus GEDA 2014 sind 18,3 % der Männer und 18,0 % der Frauen adipös (RKI 2016). In Bezug auf die Erwerbstätigkeit zeigen die vorliegenden Daten, dass diese einen protektiven Charakter für das Adipositasrisiko hat. Der Vergleich von Erwerbstätigen und Nicht-Erwerbstätigen macht deutlich, dass im jungen Erwachsenenalter (18 bis 34 Jahre) kaum Unterschiede zwischen beiden Gruppen zu verzeichnen sind. Im mittleren Erwachsenenalter (35 bis 64 Jahre) ist der Anteil von Adipositas unter den Erwerbstätigen im Vergleich zu den Nicht-Erwerbstätigen dagegen niedriger. Bei der Interpretation dieser Befunde sollte jedoch berücksichtigt werden, dass es sich bei Nicht-Erwerbstätigen um eine sehr heterogene Gruppe handelt: So sind in dieser Gruppe nicht nur Arbeitslose, sondern auch Studierende, voll erwerbsgeminderte Personen oder Hausfrauen und -männer erfasst.
Datentabelle:
Adipositas (nach WHO-Definition) nach Geschlecht, Alter und Erwerbsbeteiligung 2014 (xls, 36 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich mindestens 400g Gemüse (3 Portionen) und 250g Obst (2 Portionen) zu konsumieren. Laut den Ergebnissen der GEDA-Studie verzehren im Jahr 2014 fast drei Viertel (72,3 %) der Befragten weniger als drei Portionen Obst und Gemüse am Tag. Dabei zeigt sich ein Geschlechterunterschied: Männer konsumieren seltener als Frauen drei Portionen Obst und Gemüse am Tag. Auch zwischen den verschiedenen Altersgruppen deuten sich Differenzen im Obst- und Gemüseverzehr an: So sinkt der Anteil der Männer und Frauen, die weniger als drei Portionen Obst- und Gemüse am Tag konsumieren, mit zunehmendem Alter (Mensink et al. 2013, RKI 2014a, 2014b).
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich mindestens 400g Gemüse (3 Portionen) und 250g Obst (2 Portionen) zu konsumieren. Laut den Ergebnissen der GEDA-Studie verzehren im Jahr 2014 fast drei Viertel (72,3 %) der Befragten weniger als drei Portionen Obst und Gemüse am Tag. Werden die Daten zum Obst- und Gemüsekonsum differenziert nach der Erwerbsbeteiligung betrachtet, zeigen sich sowohl bei den erwerbstätigen Männern als auch den erwerbstätigen Frauen nur geringe Unterschiede zwischen erwerbstätigen und nicht erwerbstätigen Befragten an, mit einem leicht verringerten Obst- und Gemüsekonsum bei Erwerbstätigen. Bei der Interpretation dieser Befunde sollte jedoch berücksichtigt werden, dass es sich bei Nicht-Erwerbstätigen um eine sehr heterogene Gruppe handelt: So sind in dieser Gruppe nicht nur Arbeitslose, sondern auch Studierende, voll erwerbsgeminderte Personen oder Hausfrauen und -männer erfasst.
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Mit Blick auf die Ergebnisse der GEDA-Studien zur sportlichen Aktivität zeigt sich für das Jahr 2012, dass über die Hälfte (57 %) der Befragten angibt, weniger als zwei Stunden pro Woche Sport zu treiben. Dabei sind mit Ausnahme der 35- bis 64-Jährigen Geschlechterunterschiede zu verzeichnen: So ist der Anteil der sportlich Inaktiven bei Frauen im jungen (18-34 Jahre) als auch im höheren (über 65 Jahre) Erwachsenenalter tendenziell höher im Vergleich zu den gleichaltrigen Männern. Für beide Geschlechter sinkt der Anteil derjenigen, die zwei oder mehr Stunden pro Woche Sport treiben, mit zunehmendem Lebensalter (Krug et al. 2013, RKI 2014).
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Im Jahr 2014 geben laut den Ergebnissen der GEDA-Studie knapp ein Viertel der Befragten an, aktuell zu rauchen. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen: So rauchen fast 30 % der männlichen Teilnehmer, während es bei den Frauen ein Fünftel (20,8 %) ist. Weiterhin sind Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen erkennbar: Der Anteil der aktuell Rauchenden ist bei beiden Geschlechtern im jungen Erwachsenenalter (18-34 Jahre) tendenziell höher. Im Vergleich dazu liegt die Rauchquote im Alter zwischen 35 und 64 Jahren bei Männern um 7,8 und bei Frauen um 4,1 Prozentpunkte niedriger. Erst im höheren Lebensalter ab 65 Jahren ist das Rauchen weniger verbreitet. Im Hinblick auf zeitliche Trends ist ein Rückgang der Rauchprävalenz bei den 18- bis 64-Jährigen vom Jahr 2009 zu 2014 zu verzeichnen (Lampert 2011, RKI 2011, 2012, 2014, 2016).
Datentabelle:
Rauchquote nach Geschlecht und Alter 2014 (xls, 35 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Die Ergebnisse der GEDA-Studie zeigen, dass im Jahr 2012 entsprechend der Selbstangaben der Befragten nach Definition des AUDIT-C etwa ein Drittel der Männer (32 %) und gut ein Fünftel der Frauen (21 %) einen riskanten Alkoholkonsum aufweisen. Männer trinken im Vergleich zu Frauen tendenziell häufiger riskante Mengen Alkohol. Bei Männern und Frauen ist der Anteil der Risikokonsumenten und Risikokonsumentinnen im jungen Erwachsenenalter (18 bis 34 Jahre) am höchsten. Mit 32 % liegt der Anteil bei den Männern dieser Altersgruppe allerdings etwas über dem der gleichaltrigen Frauen mit 26 %. Im mittleren (35 bis 64 Jahre) und höheren (über 65 Jahre) Erwachsenenalter sinkt der Anteil der Männer und Frauen mit riskantem Alkoholkonsum kontinuierlich ab (RKI 2014, Hapke et al. 2013).
Datentabelle:
Risikokonsum (Alkohol) nach Geschlecht und Alter 2012 (xls, 36 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Die Ergebnisse der GEDA-Studie zeigen, dass im Jahr 2012 entsprechend der Selbstangaben der Befragten nach Definition des AUDIT-C etwa ein Drittel der Männer (32 %) und gut ein Fünftel der Frauen (21 %) einen riskanten Alkoholkonsum aufweisen (RKI 2014, Hapke et al. 2013).
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)
Wird der riskante Alkoholkonsums zusätzlich unter Berücksichtigung der Erwerbsbeteiligung betrachtet, zeigen die Ergebnisse für das Erhebungsjahr 2012, dass Erwerbstätige im Vergleich zu Nicht-Erwerbstätigen – mit Ausnahme der 18- bis 34-jährigen Männer – tendenziell häufiger einen riskanten Alkoholkonsum aufweisen. Besonders ausgeprägte Differenzen zeigen sich zwischen erwerbstätigen und nicht erwerbstätigen Männern in der Altersgruppe der 35- bis 64-Jährigen: So weisen etwa 31 % der erwerbstätigen Männer einen riskanten Alkoholkonsum auf, während es bei den männlichen Nicht-Erwerbstätigen etwa 21 % sind. Bei der Interpretation dieser Befunde sollte jedoch berücksichtigt werden, dass es sich bei Nicht-Erwerbstätigen um eine sehr heterogene Gruppe handelt: So sind in dieser Gruppe nicht nur Arbeitslose, sondern auch Studierende, voll erwerbsgeminderte Personen oder Hausfrauen und -männer erfasst.
Datentabelle:
Risikokonsum (Alkohol) nach Geschlecht, Alter und Erwerbsbeteiligung 2012 (xls, 36 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Betriebe können zur Förderung der Gesundheit ihrer Beschäftigten unterschiedliche Maßnahmen anbieten. Dazu gehören z. B. Bewegungsangebote, Ernährungsberatung, Angebote zur Stressbewältigung oder Gesundheitszirkel. In diesem Zusammenhang wurden die Beschäftigten gefragt, ob an ihrem Arbeitsplatz in den letzten zwei Jahren Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung durchgeführt wurden. Es werden Männer in Vollzeit, Frauen in Vollzeit und Frauen in Teilzeit nach Altersgruppen miteinander verglichen. Männer in Teilzeit wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgewertet.
Das Ergebnis zeigt, dass bei beiden Vollzeitgruppen mit Werten zwischen 46 und 52 % ein größerer Anteil die Frage bejahte als bei den Frauen in Teilzeit (32-37 %). Insgesamt gaben mehr ältere (50-64 Jahre) als jüngere (15-34 Jahre) Beschäftigte an, dass Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung angeboten wurden. Unabhängig von Arbeitszeit und Geschlecht war der Anteil aber bei den 35- bis 49-Jährigen am höchsten. Zudem gaben die 15- bis 34-Jährigen durchweg häufiger an nicht zu wissen, ob Maßnahmen durchgeführt wurden – auffällig sind dabei vor allem teilzeitbeschäftigte Frauen, bei denen es mit elf Prozent fast doppelt so viele waren als bei den vollzeitbeschäftigten Männern und Frauen derselben Altersgruppe (jeweils rund 6 %).
Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Die Beschäftigten wurden zum Thema "Betriebliche Gesundheitsförderung" befragt. Gaben sie an, dass an ihrem Arbeitsplatz in den letzten zwei Jahren Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung durchgeführt wurden, wurden sie auch danach gefragt, ob sie an diesen teilgenommen haben. Es werden Männer in Vollzeit, Frauen in Vollzeit und Frauen in Teilzeit nach Altersgruppen miteinander verglichen. Männer in Teilzeit wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgewertet.
Unabhängig von Geschlecht und Arbeitszeit nimmt mindestens jeder zweite Beschäftigte an Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung teil. Der Anteil variiert dabei zwischen 50 % bei den 15- bis 34-jährigen Frauen in Teilzeit und 64 % bei den 50- bis 64-jährigen Frauen in Teilzeit. Teilzeitbeschäftigte nehmen in ähnlichem Maße teil wie Vollzeitbeschäftigte (Männer: 57-62 %, Frauen: 58-63 %). Dennoch nutzen generell mehr Frauen als Männer die Angebote. Einzige Ausnahme bilden die 15- bis 34-Jährigen: Diese Altersgruppe hat unter den Männern in Vollzeit die höchste Teilnahmequote mit 62 % und übertrifft damit auch die gleichaltrigen Frauen (Vollzeit: 58 %, Teilzeit: 50 %). Auffällig zudem ist, dass die Teilnahme bei Frauen im Unterschied zu den Männern mit dem Alter tendenziell zunimmt, besonders bei den Teilzeitbeschäftigten (15-34 Jahre: 50 %, 35-49 Jahre: 58 %, 50-64 Jahre: 64 %).
Insgesamt scheint eine arbeitszeitbedingte geringere Anwesenheit im Betrieb nur in einzelnen Altersgruppen mit einer reduzierten Teilnahme an Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung einherzugehen (Teilzeiteffekt; unter Frauen in der Altersgruppe 15-34 Jahre und in der Altersgruppe 35-49 Jahre).