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Psychische Arbeitsanforderungen

Geschäftsmann, der sich vor Erschöpfung am Schreibtisch den Kopf mit beiden Händen stützt (Quelle: Wavebreakmedia/iStock) Quelle: Wavebreakmedia/iStock

Entwicklungen in der Arbeitswelt wie zunehmender Wettbewerb und Personalmangel lassen immer öfter Arbeitsbedingungen entstehen, die für Beschäftigte vielfach besonders herausfordernd sind. Eine Folge ist die Zunahme arbeitsbedingter psychischer Belastungen in den letzten Jahren.

Psychische Arbeitsanforderungen können zu Über- oder Unterforderung führen
Beschäftigte können unterschiedlichen psychischen Arbeitsanforderungen ausgesetzt sein. Diese können den Arbeitsinhalt, Arbeitsumfang oder die Arbeitsorganisation betreffen. Dazu zählen u. a. stark strukturierte Arbeitsabläufe, ein vorgegebenes Leistungs- und Zeitpensum oder sich ständig wiederholende Tätigkeiten. Damit verbundene fehlende Abwechslung bei der Arbeit oder unzureichende Berücksichtigung individueller Eigenschaften des Arbeitnehmers bei Leistungsvorgaben können Beschäftigte unter- oder überfordern. Letzteres kann ebenso der Fall sein, wenn nicht erlernte Fertigkeiten verlangt werden oder man mit neuen Aufgaben konfrontiert wird.

Achtung vor negativer Wirkungsspirale
Arbeitsbedingungen wie häufig vorkommender starker Termin- und Leistungsdruck können auch andere ungünstige Anforderungen wie schnelles Arbeiten und Multitasking nach sich ziehen. Das wiederum kann dazu führen, dass Beschäftigte an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit arbeiten, was nicht nur die Fehleranfälligkeit erhöht, sondern auch gesundheitliche Folgen hat. Darüber hinaus können Unterbrechungen bei der Arbeit störend wirken und bei hoher Auftretenshäufigkeit psychisch belastend wirken. Wie sehr der Arbeitsalltag der Beschäftigten in Deutschland von solchen Anforderungen geprägt ist, zeigen nachfolgende Ergebnisse aus der aktuellen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung.

Psychische Anforderungen bei der Arbeit

Beschäftigte nach Alter 2018

Die Beschäftigten wurden gefragt, wie oft psychische Anforderungen bei der Arbeitstätigkeit vorkommen. Hierzu zählen z. B. ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge. Bei häufigen Arbeits­anforderungen wurde erfasst, ob diese von den Beschäftigten als belastend erlebt werden.

Kognitive Anforderungen
Etwa 40 % der Erwerbstätigen geben an, dass sie häufig mit neuen Aufgaben konfrontiert werden. Dabei nehmen die Anteile mit dem Alter ab (15-34 Jahre: 43 %, 35-49 Jahre: 39 %, 50-64 Jahre: 35 %). Als belastend beschreibt das jeweils nur ein kleiner Teil der Betroffenen (15-34 Jahre: 7 %, 35-49 Jahre: 7 %, 50-64 Jahre: 8 %). Deutlich seltener nennen die Befragten (ebenfalls vermehrt die Jüngeren), dass häufig nicht Erlerntes verlangt wird (15-34 Jahre: 10 %, 35-49 Jahre: 8 %, 50-64 Jahre: 7 %). Von diesen gibt etwa die Hälfte an, dies als belastend zu empfinden (15-34 Jahre: 4 %, 35-49 Jahre: 3 %, 50-64 Jahre: 4 %).


Arbeiten unter Monotonie und Vorgaben
Häufig Arbeitsvorgänge zu haben, die durch ständig wiederkehrende Vorgänge geprägt sind, ist für fast jeden zweiten Erwerbstätigen üblich, wobei die Älteren stärker betroffen sind (15-34 Jahre: 42 %, 35-49 Jahre: 47 %, 50-64 Jahre: 51 %). Als Belastung empfindet das nur ein kleiner Teil der Betroffenen. Genaue Vorgaben bezüglich Stückzahl, Leistung oder Zeit haben etwa 30 % der Beschäftigten (verstärkt Jüngere). Auch hier gibt etwa die Hälfte der Betroffenen an (also ca. 15 %), dies als Belastung zu empfinden. Für etwas mehr als jeden Vierten (15-34 Jahre: 24 %, 35-49 Jahre: 27 %, 50-64 Jahre: 28 %) ist die Arbeitsdurchführung häufig bis in Einzelheiten vorgeschrieben. Etwa ein Drittel von diesen Personen fühlt sich dadurch belastet (15-34 Jahre: 8 %, 35-49 Jahre: 9 %, 50-64 Jahre: 10 %).

Gestapeltes Balkendiagramm, das das häufige Vorkommen psychischer Arbeitsanforderungen bei Beschäftigten nach Alter 2018 zeigt. Wird im Text erläutert. Psychische Arbeitsanforderungen bei Beschäftigten nach Alter 2018 Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Weitere Anforderungen
Etwa 60 % der Befragten geben an, dass sie häufig verschiedene Dinge gleichzeitig betreuen müssen (Multitasking), wobei dies etwa ein Drittel der Betroffenen als belastend bezeichnen – Tendenz mit dem Alter steigend (15-34 Jahre: 17 %, 35-49 Jahre: 20 %, 50-64 Jahre: 22 %). Termin- oder Leistungsdruck haben etwa die Hälfte der Befragten, wobei dies von zwei Drittel der Betroffenen – auch hier verstärkt von Älteren – als Belastung empfunden wird (15-34 Jahre: 29 %, 35-49 Jahre: 33 %, 50-64 Jahre: 34 %). Auch Störungen und Unter­brechungen werden von nahezu jedem Zweiten häufig berichtet, wobei sich mehr als die Hälfte der Betroffenen belastet fühlt. Etwas weniger Befragte (etwa ein Drittel) müssen häufig sehr schnell arbeiten – auch hier belastet dies etwa jeden zweiten davon. Mit zunehmendem Alter geben mehr Befragte an, häufig an der Grenze der Leistungsfähigkeit arbeiten zu müssen (15-34 Jahre: 14 %, 35-49 Jahre: 15 %, 50-64 Jahre: 19 %), wobei dies fast alle als belastend empfinden. Jeder Fünfte hat Schwierigkeiten nach der Arbeit abzuschalten, was mit dem Alter noch zunimmt. (15-34 Jahre: 20 %, 35-49 Jahre: 22 %, 50-64 Jahre: 23 %).

Datentabellen:
Psychische Anforderungen bei der Arbeit (1): Beschäftigte nach Alter 2018 (xls, 44 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Psychische Anforderungen bei der Arbeit (2): Beschäftigte nach Alter 2018 (xls, 44 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Vollzeitbeschäftigte nach Geschlecht und Alter 2018

Dargestellt ist, wie oft nach Altersgruppen differenziert vollzeitbeschäftigte Frauen und Männer psychische Anforderungen bei der Arbeitstätigkeit angeben. Bei häufig auftretenden Arbeits­anforderungen wurde zudem erfasst, ob diese für die Beschäftigten als belastend erlebt werden.

Kognitive Anforderungen
Der Anteil der Beschäftigten, die sich häufig mit neuen Aufgaben konfrontiert sehen, ist in allen Altersgruppen zwischen Männern und Frauen ähnlich hoch. Dass nicht Erlerntes verlangt wird, nimmt bei Männern mit dem Alter ab (15-34 Jahre: 12 %, 35-49 Jahre: 8 %, 50-64 Jahre: 7 %), bei Frauen ist kein eindeutiger Trend erkennbar (15-34 Jahre: 8 %, 35-49 Jahre: 10 %, 50-64 Jahre: 9 %). In der jüngeren Altersgruppe ist diese Anforderung bei Männern, in den beiden anderen Altersgruppen bei Frauen verbreiteter. Bei beiden Merkmalen geben Frauen etwas häufiger an, sich dadurch belastet zu fühlen.



Arbeiten unter Monotonie und Vorgaben
Ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge werden bei Frauen in allen Altersgruppen öfter genannt als bei den Männern. Besonders groß ist dieser Unterschied aber bei den Älteren (Frauen: 54 %; Männer: 45 %). Bei den Vorgaben bezüglich der Stückzahl, Leistung oder Zeit oder auch die Arbeitsdurchführung betreffend gibt es kaum Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern. Dabei wird ersteres von den Jüngeren, letzteres hingegen von den Älteren am häufigsten berichtet. Auch bei diesen Merkmalen fühlen sich etwas mehr Frauen belastet als Männer.

Schmetterlingsdiagramm, das das häufige Vorkommen psychischer Arbeitsanforderungen bei Vollzeitbeschäftigten nach Geschlecht und Alter 2018 zeigt. Wird im Text erläutert. Psychische Arbeitsanforderungen bei Vollzeitbeschäftigten nach Geschlecht und Alter 2018 Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Weitere Anforderungen
Bei den hier dargestellten weiteren psychischen Anforderungen (siehe Grafik rechts) zeigen sich bei Frauen durchweg höhere Anteile in der Betroffenheit als bei den Männern. Zudem ist auch der Anteil der Betroffenen, die dies als Belastung ansehen, bei allen Merkmalen in allen Altersgruppen bei den Frauen in vergleichbarem Ausmaß höher. So geben bei Männern ca. 60 %, bei Frauen ca. 70 % an, verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen zu müssen (Multitasking). Belastet fühlen sich mit steigendem Alter dadurch bei Männern 15-20 %, bei Frauen 22-30 %. Die Altersverläufe sind bei beiden Geschlechtern recht uneinheitlich. Beim Arbeiten an der Grenze der Leistungs­fähigkeit steigt der Anteil mit dem Alter bei beiden Geschlechtern an, der Anstieg ist bei Frauen aber bedeutend deutlicher. Dies zeigt sich ebenfalls für das schwere Abschalten nach der Arbeit.

Datentabellen:
Psychische Anforderungen bei der Arbeit (1): Vollzeitbeschäftigte nach Geschlecht und Alter 2018 (xls, 44 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Psychische Anforderungen bei der Arbeit (2): Vollzeitbeschäftigte nach Geschlecht und Alter 2018 (xls, 46 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Weibliche Beschäftigte nach Arbeitszeit und Alter 2018

Schmetterlingsdiagramm, das das häufige Vorkommen psychischer Arbeitsanforderungen bei weiblichen Beschäftigten nach Arbeitszeit und Alter 2018 zeigt. Wird im Text erläutert. Psychische Arbeitsanforderungen bei weiblichen Beschäftigten nach Arbeitszeit und Alter 2018 Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Wie oft psychische Anforderungen bei der Arbeitstätigkeit auftreten, wird vergleichend für weibliche Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte nach Altersgruppen differenziert dargestellt. Bei häufig auftretenden Anforderungen wird die empfundene Belastung erhoben.

Kognitive Anforderungen
Weibliche Vollzeitbeschäftigte sehen sich in allen Altersgruppen häufiger (15-34 Jahre: 45 %, 35-49 Jahre: 41 %, 50-64 Jahre: 36 %) als Teilzeitbeschäftigte (15-34 Jahre: 29 %, 35-49 Jahre: 30 %, 50-64 Jahre: 26 %) mit neuen Aufgaben konfrontiert, wobei bei den Vollzeitbeschäftigten ein Rückgang mit dem Alter zu erkennen ist. Nicht erlerntes wird ebenfalls häufiger in Vollzeit erwartet als in Teilzeit. Die Anteile derer, die sich dadurch belastet fühlen, steigen ebenfalls mit dem Alter.

Arbeiten unter Monotonie und Vorgaben
Während ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge in allen Altersgruppen etwas häufiger von teilzeitbeschäftigten Frauen angegeben werden, zeigen sich bei Vorgaben die Stückzahl, Leistung oder Zeit betreffend nur geringe Unterschiede. Lediglich in der jüngsten Altersgruppe ist dies in Vollzeit etwas häufiger. Auch für eine genau vorgeschriebene Arbeitsdurchführung liegen die Anteile der mittleren und älteren Gruppe ähnlich, während die jüngere Altersgruppe dies in Teilzeit etwas häufiger nennt. Die Anteile derer, die sich durch Monotonie und Vorgaben belastet fühlen, steigen in ähnlichem Maß mit dem Alter leicht an. Bei allen drei Variablen geben die Vollzeit­beschäftigten allerdings zu einem höheren Anteil an, dass sie diese Arbeitsbedingung als Belastung empfinden.

Weitere Anforderungen
Die hier dargestellten weiteren Merkmale (siehe Grafik links) werden alle häufiger von Vollzeit- als von Teilzeitbeschäftigten genannt. Besonders ausgeprägt ist der Unterschied bei starkem Termin- oder Leistungsdruck, bei dem die Unterschiede rund 11 Prozentpunkte in der jüngeren, 15 Prozentpunkte in der mittleren und 19 Prozentpunkte in der älteren Altersgruppe ausmachen. Die Entwicklungen mit dem Alter sind weitestgehend uneinheitlich. Die Anteile derer, die sich dadurch belastet fühlen steigen in ähnlichem Maß mit an – mit einem etwas überproportionalen Anstieg beim Arbeiten an der Grenze der Leistungs­fähigkeit. Lediglich beim starken Termin- oder Leistungsdruck und beim Arbeiten an der Grenze der Leistungsfähigkeit zeigen sich in beiden Gruppen klare Zunahmen mit steigendem Alter. Auch das Nach-der-Arbeit-Abschalten-können fällt den Vollzeitbeschäftigten deutlich schwerer (5-11 Prozentpunkte mehr).

Datentabellen:
Psychische Anforderungen bei der Arbeit (1): Weibliche Beschäftigte nach Arbeitszeit und Alter 2018 (xls, 48 KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Psychische Anforderungen bei der Arbeit (2): Weibliche Beschäftigte nach Arbeitszeit und Alter 2018 (xls, 48 KB, Datei ist nicht barrierefrei)


Über-/Unterforderung bei der Arbeit

Beschäftigte nach Alter 2018

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, ob sie sich den Anforderungen durch die Arbeitsmenge bzw. das Arbeitspensum (quantitative Anforderungen) sowie den Anforderungen an fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten (qualitative Anforderungen) gewachsen fühlen. Bei der Mehrheit der Beschäftigten ist dies altersübergreifend in der Regel der Fall – sowohl bei den quantitativen (15-34 Jahre: 69 %, 35-49 Jahre: 72 %, 50-64 Jahre: 73 %) als auch bei den qualitativen Anforderungen. Der Anteil bei Letzteren ist sogar noch höher und steigt mit zunehmendem Alter deutlicher an (15-34 Jahre: 76 %, 35-49 Jahre: 83 %, 50-64 Jahre: 85 %).


Die erlebte Überforderung durch Anforderungen an die Arbeitsmenge bzw. das Arbeitspensum (15-34 Jahre: 23 %, 35-49 Jahre: 24 %, 50-64 Jahre: 24 %) ist fast vier- bzw. fünfmal so hoch wie durch Anforderungen an fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten (15-34 Jahre: 6 %, 35-49 Jahre: 5 %, 50-64 Jahre: 5 %). Bei der erlebten Unterforderung ergibt sich entsprechend ein umgekehrtes Bild. Diese ist bei qualitativen Anforderungen (15-34 Jahre: 18 %, 35-49 Jahre: 13 %, 50-64 Jahre: 10 %) höher als bei quantitativen Anforderungen (15-34 Jahre: 8 %, 35-49 Jahre: 5 %, 50-64 Jahre: 4 %). Jüngere Beschäftigte fühlen sich aber in beiden Fällen häufiger unterfordert als Beschäftigte höheren Alters.

Datentabelle:
Bewältigung von quantitativen und qualitativen Anforderungen: Beschäftigte nach Alter 2018 (xls, 45 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Beschäftigte nach Arbeitszeit, Geschlecht und Alter 2018


1. Qualitative Anforderungen

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, ob sie sich den Anforderungen an fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten (qualitative Anforderungen) gewachsen fühlen. Hierbei werden Männer in Vollzeit, Frauen in Vollzeit und Frauen in Teilzeit nach Altersgruppen miteinander verglichen. Männer in Teilzeit wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgewertet.

Die Mehrheit der Beschäftigten fühlt sich den Anforderungen in der Regel gewachsen (über 70 % und mehr). Auffällig ist, dass ältere Beschäftigte sich zunehmend öfter den Anforderungen gewachsen fühlen als jüngere. Dies gilt sowohl für Frauen in Teilzeit (15-34 Jahre: 76 %, 35-49 Jahre: 83 %, 50-64 Jahre: 84 %) und Vollzeit (15-34 Jahre: 81 %, 35-49 Jahre: 80 %, 50-64 Jahre: 85 %) als auch für Männer in Vollzeit (15-34 Jahre: 74 %, 35-49 Jahre: 84 %, 50-64 Jahre: 86 %).

Von der qualitativen Unterforderung sind jüngere Beschäftigte meist stärker betroffen. Nur bei Frauen in Vollzeit ist der Anteil in der Altersgruppe 35-49 Jahre mit knapp 14 % ähnlich hoch wie bei den Jüngeren (ebenfalls rund 14 %). Für vollzeitbeschäftigte Männer höheren Alters trifft dies am seltensten zu (9 %). Junge Männer in Vollzeit hingegen berichten am häufigsten von einer qualitativen Überforderung (7 %). Am seltensten kommt das mit rund drei Prozent bei teilzeitbeschäftigten Frauen unter 50 Jahren vor.

Datentabelle:
Bewältigung von qualitativen Anforderungen: Beschäftigte nach Arbeitszeit, Geschlecht und Alter 2018 (xls, 44 KB, Datei ist nicht barrierefrei)


2. Quantitative Anforderungen

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, ob sie sich den Anforderungen durch die Arbeitsmenge bzw. das Arbeitspensum (quantitative Anforde­rungen) gewachsen fühlen. Es werden Männer in Vollzeit, Frauen in Vollzeit und Frauen in Teilzeit nach Altersgruppen miteinander verglichen. Männer in Teilzeit wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgewertet.

Die große Mehrheit der Beschäftigten fühlt sich den Anforderungen in der Regel gewachsen (über 65 % und mehr). Lediglich bei Männern in Vollzeit ist eine Zunahme des Anteils mit steigendem Alter zu verzeichnen.

Eine Überforderung durch Anforderungen an die Arbeitsmenge bzw. das Arbeitspensum empfinden Frauen in Vollzeitarbeit öfter als Frauen in Teilzeit oder Männer in Vollzeit. Weiterhin wird deutlich, dass die Überforderung bei weiblichen Vollzeittätigen höheren Alters (31 %) am größten ist. Am seltensten fühlen sich 15- bis 34-jährige Frauen in Teilzeit quantitativ überfordert (19 %).

Entsprechend ist in dieser Altersgruppe die Unterforderung durch die Arbeitsmenge bzw. das Arbeitspensum mit neun Prozent vergleichsweise hoch. Nur die gleichaltrigen Männer in Vollzeit übertreffen diesen Wert (10 %). Eine quantitative Unterforderung ist mit unter vier Prozent bei älteren weiblichen und männlichen Beschäftigten in Vollzeit insgesamt seltener.

Datentabelle:
Bewältigung von quantitativen Anforderungen: Beschäftigte nach Arbeitszeit, Geschlecht und Alter 2018 (xls, 44 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen und Alter 2018


1. Qualitative Anforderungen

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, ob sie sich den Anforderungen an fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten (qualitative Anforderungen) gewachsen fühlen. Hierbei werden Beschäftigte verschiedener Altersgruppen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen wie Öffentlicher Dienst, Industrie, Handwerk und Dienst­leistung miteinander verglichen. Die große Mehrheit der Befragten fühlt sich den Anforderungen in der Regel gewachsen (ca. 70 % und mehr). Die 50- bis 64-Jährigen im Handwerk sind hier die Spitzenreiter (87 %). Am geringsten ist der Anteil mit nahezu 70 % bei den Jüngeren im Dienstleistungsbereich.

Qualitativ unterfordert fühlen sich am häufigsten die Befragten in der jüngsten Altersgruppe, besonders ausgeprägt im Dienstleistungsbereich (25 %), aber auch in der Industrie (20 %). Der kleinste Anteil an unterforderten Beschäftigten findet sich in der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen im Handwerk und Öffentlichen Dienst (jeweils 8 %). Von qualitativer Überforderung sind in fast allen Altersgruppen der dargestellten Wirtschaftsbereiche weniger als sechs Prozent betroffen, am häufigsten mit Ausnahme im Handwerk ebenfalls die Jüngeren. Mit rund sieben Prozent ist der Anteil bei den Jüngeren im Öffentlichen Dienst am höchsten.

Datentabelle:
Bewältigung von qualitativen Anforderungen: Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen und Alter 2018 (xls, 47 KB, Datei ist nicht barrierefrei)


2. Quantitative Anforderungen

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, ob sie sich den Anforderungen durch die Arbeitsmenge bzw. das Arbeitspensum (quantitative Anforderungen) gewachsen fühlen. Verglichen werden hierbei Beschäftigte verschiedener Altersgruppen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen wie Öffentlicher Dienst, Industrie, Handwerk und Dienstleistung. Der Großteil der Befragten fühlt sich den Anforderungen in der Regel gewachsen (jeweils mehr als zwei Drittel). Im Öffentlichen Dienst sinkt dieser Anteil mit dem Alter, in den anderen drei Wirtschaftsbereichen steigt er. Entsprechend trifft dies auf ältere Beschäftigte in Industrie und Handwerk (rund 80 %) am häufigsten und auf ältere Beschäftigte im Öffentlichen Dienst (67 %) am seltensten zu.

Von quantitativen Überforderungen sind am meisten Beschäftigte im Öffentlichen Dienst betroffen, vor allem die 50- bis 64-Jährigen (29 %). Am seltensten berichten Be­schäftigte höheren Alters im handwerklichen Bereich von einer Überforderung (17 %). Eine quantitative Unterforderung hingegen kommt deutlich seltener vor. Ältere Beschäftigte in allen Wirtschaftsbereichen fühlen sich am seltensten unterfordert (bis 4 %). Am größten ist die wahr-genommene Unterforderung durch Anforderungen an die Arbeitsmenge bei 15- bis 34-Jährigen in der Industrie und im Dienstleistungsbereich (jeweils rund 11 %).


Datentabelle:
Bewältigung von quantitativen Anforderungen: Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen und Alter 2018 (xls, 46 KB, Datei ist nicht barrierefrei)


Veränderung der Arbeitsanforderungen

Beschäftigte nach Arbeitszeit, Geschlecht und Alter 2018


1. Fachliche Anforderungen

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, ob sich die fachlichen Anforderungen der Arbeit in den letzten zwei Jahren verändert haben. Es werden Männer in Vollzeit, Frauen in Vollzeit und Frauen in Teilzeit nach Altersgruppen miteinander verglichen. Männer in Teilzeit wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgewertet.

Auf die genannte Frage gibt durchweg nur ein sehr geringer Teil an, dass diese abgenommen haben. Unterscheidet man verschiedene Altersgruppen und betrachtet Frauen in Teil- und Vollzeit und Männer in Vollzeit, so zeigt sich die geringste Zunahme (30 %) und die höchste Abnahme (3 %) bei jungen Frauen in Teilzeit. In beiden Vollzeit­gruppen geben deutlich mehr Personen eine Zunahme an (bis zu 51 % bei jungen Männern). Entsprechend ist in dieser Gruppe der Anteil derer, die keine Veränderung berichten am niedrigsten (46 %), bei den jungen Frauen in Teilzeit am höchsten (67 %).

Datentabelle:
Veränderung von fachlichen Anforderungen: Beschäftigte nach Arbeitszeit, Geschlecht und Alter 2018 (xls, 46 KB, Datei ist nicht barrierefrei)


2. Stress und Arbeitsdruck

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, wie sich Stress und Arbeitsdruck an ihrem Arbeitsplatz in den letzten zwei Jahren entwickelt haben. Dabei werden Männer in Vollzeit, Frauen in Vollzeit und Frauen in Teilzeit nach Altersgruppen miteinander verglichen. Männer in Teilzeit wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgewertet.

Frauen in Teil- und Vollzeit und Männer in Vollzeit geben mit steigendem Alter deutlich häufiger an, dass Stress und Arbeitsdruck in den letzten zwei Jahren zugenommen haben. Dabei ist der Anstieg in der Gruppe der vollzeitbeschäftigten Männer am schwächsten (33 % bei den 15- bis 34-Jährigen vs. 42 % bei den 50- bis 64-Jährigen) noch am schwächsten. Bei Frauen in Vollzeit sind dies 19 Prozentpunkte (34 % vs. 53 %), bei Frauen in Teilzeit 17 Prozentpunkte (23 % vs. 40 %). Eine Abnahme berichten die Ältesten (4 %) entsprechend seltener als jüngere Beschäftigte (Frauen in Teilzeit 7 %, beide Vollzeitgruppen 9 %).

Datentabelle:
Veränderung von Stress und Arbeitsdruck: Beschäftigte nach Arbeitszeit, Geschlecht und Alter 2018 (xls, 46 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen und Alter 2018


1. Fachliche Anforderungen

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, wie sich die fachlichen Anforderungen ihrer Arbeit in den letzten zwei Jahren verändert haben. Verglichen werden hierbei Be­schäftigte verschiedener Altersgruppen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen wie Öffentlicher Dienst, Industrie, Handwerk und Dienstleistung.

Mit Ausnahme der unter 50-jährigen Beschäftigten in der Industrie gibt über die Hälfte der Befragten altersgruppenübergreifend keine Veränderungen der fachlichen Anforderungen in den letzten zwei Jahren an. Dabei ist der Anteil im Handwerk (56-61 %) und Dienstleistungsbereich (56-57 %) höher als in den beiden anderen Bereichen. Zudem ist auffällig, dass sowohl in der Industrie als auch im Handwerk die Altersgruppen unter 50 Jahren deutlich niedriger liegen (47 bzw. 56 %) als die älteren (53 bzw. 61 %). Die Jüngeren in der Industrie fallen dabei entsprechend durch deutlich überdurchschnittliche Zunahmen auf (51 bzw. 52 %). Lediglich etwa drei Prozent und weniger geben Abnahmen der fachlichen Anforderungen in den letzten zwei Jahren an. Am meisten wird dies von jüngeren Beschäftigten im Handwerk und Dienstleistungsbereich berichtet.

Datentabelle:
Veränderung von fachlichen Anforderungen: Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen und Alter 2018 (xls, 46 KB, Datei ist nicht barrierefrei)


2. Stress und Arbeitsdruck

Die Beschäftigten wurden danach gefragt, wie sich Stress und Arbeitsdruck an ihrem Arbeitsplatz in den letzten zwei Jahren entwickelt haben. Verglichen werden hierbei Be­schäftigte verschiedener Altersgruppen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen wie Öffentlicher Dienst, Industrie, Handwerk und Dienstleistung.

In allen vier Wirtschaftsbereichen berichten Beschäftigte mit zunehmendem Alter häufiger eine Zu- und seltener eine Abnahme von Stress und Arbeitsdruck in den letzten zwei Jahren. Während die Zunahme im Öffent­lichen Dienst (15-34 Jahre: 32 %, 35-49 Jahre: 42 %, 50-64 Jahre: 50 %) und Dienstleistungsbereich (30 % vs. 37 % vs. 41 %) recht gleichmäßig über die Alters­gruppen ansteigt, zeigen sich in der Industrie und im Handwerk lediglich ein Sprung von der jungen zur mittleren Altersgruppe (30 % vs. 44 % vs. 45 % bzw. 29 % vs. 38 % vs. 37 %). Die Anteile derjenigen, die Abnahmen von Stress und Arbeitsdruck berichten, sind in den Altersgruppen über die Wirtschaftszweige hinweg recht ähnlich: 15-34 Jahre 9 %, 35-49 Jahre 5-7 %, 50-64 Jahre 4-5 %.

Datentabelle:
Veränderung von Stress und Arbeitsdruck: Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen und Alter 2018 (xls, 46 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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