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Out of society? Retirement affects perceived social exclusion in Germany

Datum 04.03.2016

Coverbild der Publikation "Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie" Quelle: www.springer.com

von Martin Wetzel, Katharina Mahne

Die subjektiv empfundene soziale Exklusion (PSE) wird durch Ressourcen, wie Einkommen oder sozialen Netzwerken, und durch den sozialen Status einer Person bestimmt. Zu beidem bietet Erwerbstätigkeit den Zugang. Entsprechend verfügen Erwerbslose über weniger Ressourcen und einen weniger anerkannten Status. Offen blieb bisher, ob der Ruhestandsübergang die PSE verändert.

Zielsetzung: Unterschiedliche Veränderungen werden erwartet: Für zuvor erwerbstätige Personen ist der Ruhestandsübergang vermutlich mit Ressourceneinbußen, nicht jedoch mit einer Veränderung des sozialen Status verbunden. Dies könnte zu einer Zunahme der PSE führen. Für Personen, die vor dem Ruhestand nicht erwerbstätig waren, ändern sich die Ressourcen tendenziell nicht, aber es ist wahrscheinlich, dass sich der soziale Status verbessert. Dies könnte zu einer Abnahme der PSE führen.

Material und Methoden: Mit den Daten des Panels Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung (PASS) wurden für 790 Frauen und Männer, die in den Ruhestand übergingen, Fixed-Effects-Regressionen berechnet (4.110 Beobachtungen). Dies erfolgte getrennt für zuvor Erwerbstätige und Erwerbslose.

Ergebnisse: Erwerbstätige fühlten sich zum Zeitpunkt des Ruhestands weniger sozial exkludiert als Erwerbslose. Nach dem Übergang in den Ruhestand nahm die PSE bei den zuvor Erwerbstätigen wie erwartet zu – bei den zuvor Erwerbslosen hingegen nahm die PSE ab. Diese Effekte zeigten sich unabhängig von ruhestandsinduzierten Ressourcenveränderungen.

Schlussfolgerung: Der Ruhestand reduziert Unterschiede zwischen zuvor Erwerbstätigen und Erwerbslosen in der PSE: Erwerbstätige erleben ihn als Reduktion von sozialer Anerkennung. Für zuvor Erwerbslose verringert der Ruhestand die Stigmatisierung. Unterschiede zwischen zuvor Erwerbstätigen und Erwerbslosen in der PSE bleiben jedoch auch im Ruhestand langfristig bestehen, so dass die Erwerbsbiographie auch im Ruhestand weiterhin die Lebenssituation von Personen beeinflusst.

M. Wetzel, K. Mahne (2016): Out of society? Retirement affects perceived social exclusion in Germany. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (49) 4, S. 327 – 334. zur Publikation

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