Quelle: www.dza.de
von Heribert Engstler
Es steigt der Anteil der Menschen, die auch nach dem Wechsel in den Ruhestand trotz des Bezugs einer Altersrente oder Pension noch erwerbstätig sind. Größtenteils handelt es sich dabei um Teilzeittätigkeiten oder geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Eher selten werden Vollzeittätigkeiten ausgeübt. In diesen Fällen handelt es sich oft um (weiterarbeitende) Selbstständige. Finanzielle Gründe sind für das Arbeiten im Ruhestand zwar bedeutsam, stehen aber bislang selten im Vordergrund. Nur wenige erwerbstätige Rentenbeziehende arbeiten heute aus finanzieller Not. Die meistgenannten Motive für Erwerbstätigkeit im Ruhestand sind Spaß an der Arbeit, der Wunsch weiterhin eine Aufgabe zu haben und der Kontakt zu anderen Menschen. Es gibt keine einfache, monokausale Erklärung für ein Arbeiten im Ruhestand. Neben finanziellen Gründen sind auch familiäre, berufliche und aktivitätsorientierte Gründe von Bedeutung. Ob jemand trotz Rentenbezugs noch arbeiten geht, hängt sowohl von der Arbeitsfähigkeit (Gesundheit und Kompetenzen) als auch von der Arbeitsorientierung ab. Extrinsische und intrinsische Motive sind oft ineinander verwoben. Bei der Erwerbsarbeit im Ruhestand handelt es sich um ein vielschichtiges Phänomen mit unterschiedlichen Gruppen, Ausgestaltungen und Beweggründen.
H. Engstler (2015): Erwerbstätigkeit im Ruhestand. In: Informationsdienst Altersfragen (42) 4/2015, S. 12 - 20. zur Publikation