Demowanda Hauptnavigation

Hintergrund

demowanda ist aus der Demografiestrategie der Bundesregierung hervorgegangen. Die Initiative ist 2012 im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gegründet worden. Hier erfahren Sie mehr über die Hintergründe.

Herausforderung Demografischer Wandel

Mit der Demografiestrategie "Jedes Alter zählt" nimmt sich die Bundesregierung einer der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts an: dem demografischen Wandel. Anhaltend niedrige Geburtenraten, steigende Lebenserwartung und zunehmende internationale Migration lassen die Bevölkerung schrumpfen, altern und vielfältiger werden. Hoch entwickelte Industriestaaten wie Deutschland, die jahrzehntelang von Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum geprägt waren, stehen damit vor einer neuen Situation. Diese demografische Entwicklung stellt das bisherige System und mit ihm die verschiedenen Gesellschaftsbereiche auf den Prüfstand.

Motiviert, qualifiziert und gesund arbeiten

Die Bundesregierung hat die Notwendigkeit erkannt, sich mit diesen Veränderungen auseinanderzusetzen und hat im April 2012 eine Demografiestrategie vorgelegt. Damit hat sie zur Gestaltung des demografischen Wandels einen Dialogprozess mit Vertreterinnen und Vertretern aller staatlicher Ebenen, der Wirtschaft, der Sozialpartner, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft eingeleitet. Die Demografiestrategie benennt Handlungsfelder und formuliert Ziele im Umgang mit dem demografischen Wandel. Dabei widmet sich ein Schwerpunktthema dem Lebensbereich Arbeit. Unter dem Motto "Motiviert, qualifiziert und gesund arbeiten" macht es zugleich auf die Herausforderungen in der Arbeitswelt aufmerksam. Angesichts einer kleiner und älter werdenden Erwerbsbevölkerung bedarf es zwangsläufig eines Bewusstseinswandels hin zu einer Kultur des längeren Arbeitens. Zuwanderung allein wird das Problem nicht lösen können, zumal Deutschland im globalen Wettbewerb um Arbeitskräfte steht und auch die Herkunftsländer der Migration zunehmend selbst vom demografischen Wandel erfasst werden. Entsprechend gilt es, Rahmenbedingungen für eine alters- und alternsgerechte Arbeitswelt und für gesundes und produktives Arbeiten zu schaffen. Voraussetzung hierfür sind hinreichende Kenntnisse über aktuelle Arbeitsbedingungen und über die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Arbeitswelt insgesamt. Folglich müssen Entwicklungen beobachtet und erfasst werden.

Neue Wege in der Arbeitsweltberichterstattung

Die Arbeitswelt zu beobachten ist Aufgabe der Arbeitsweltberichterstattung. Seit 1964 ist sie Bestandteil der Berichtslegung des Arbeitsministeriums zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Durch den demografischen Wandel erfährt sie eine neue Dimension. Denn er zeigt auf, wie komplex die Realität ist und dass man sich dieser als Gesellschaft am ehesten erfolgreich stellen kann, wenn sie in ihren vielfältigen Zusammenhängen hinreichend und rechtzeitig erkannt wird. Die Komplexität verlangt somit nach einer gleichzeitigen Betrachtung verschiedener gesellschaftlicher Entwicklungen. Dass das auch in einem größeren zeitlichen Kontext erfolgen muss, macht der prozesshafte Charakter des demografischen Wandels deutlich – ein Phänomen, dessen Ursachen Jahrzehnte zurückreichen, dessen Folgen aber erst jetzt spürbar werden.

Für eine zukunftsfähige Arbeitswelt müssen also Entwicklungen in den verschiedenen Lebensbereichen mitberücksichtigt und deren Bedeutung für arbeitsrelevante Aspekte erkannt werden. Eine wie bisher primär ressortorientierte Arbeitsweltberichterstattung reicht da nicht aus. Eindimensionale Perspektiven schaffen Interpretationsbarrieren und können angesichts der komplexen Anforderungen der Gegenwart keine ausreichende Informationsgrundlage zur Entwicklung nachhaltiger Lösungsstrategien darstellen. Spezifische Konstellationen sind daher in der Regel nur mit Kenntnis und Information aus unterschiedlichen Fach- und Politikbereichen zu interpretieren. Beispielsweise haben konstituierende Rahmenbedingungen wie die Verfügbarkeit von Kitas, Gesundheit und Qualifikation der Beschäftigten maßgeblichen Einfluss auf die Erwerbsbeteiligung unterschiedlicher Beschäftigtengruppen. Das Zusammenspiel und die unterschiedlichen Abhängigkeiten zwischen diesen Kriterien können lediglich durch eine themenbezogene Zusammenführung der Erkenntnisse aufgezeigt werden. Eine fachübergreifende Berichterstattung ist demnach unerlässlich.

Vor diesem Hintergrund forderte die Bundesregierung im Rahmen der Demografiestrategie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) als Leitung der gegründeten Arbeitsgruppe "Motiviert, qualifiziert und gesund arbeiten" auf, ein ressortübergreifendes Monitoringsystem zu entwickeln. Mit der Umsetzung wurde die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) beauftragt. Unter dem Projektnamen "demowanda" arbeitet sie dabei mit fünf weiteren Ressortforschungseinrichtungen des Bundes zusammen, deren Fachgebiete die Entwicklungen in der Arbeitswelt bestimmen und damit eine wesentliche Rolle bei der fachübergreifenden Betrachtung des demografischen Wandels spielen.

Eine Kooperation von

  • Logo der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Logo des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB)
  • Logo des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB)
  • Logo des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA)
  • Logo des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
  • Logo des Robert Koch-Instituts (RKI)