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Körperliche Arbeitsbedingungen

Männliche und weibliche Pflegekraft, die einem älteren Herrn aus einem Rollstuhl in einen Gehbock helfen (Quelle: Susan Chiang/iStock) Quelle: Susan Chiang/iStock

Ob in der Altenpflege, auf dem Bau oder im Handwerk – viele Branchen kommen ohne physische Arbeitskraft nicht aus. Umso wichtiger ist es, dass eine gesundheitsschonende Ausübung derartiger Tätigkeiten ermöglicht wird.

Berufsbereiche wie die Pflegebranche stehen vor besonderer Herausforderung
Der Erhalt von Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit gewinnt durch den demografischen Wandel an Bedeutung. Gesundes längeres Arbeiten wird dabei vor allem für ältere Beschäftigte in körperlich fordernden Arbeitsbedingungen zur Herausforderung. Das spürt beispielsweise die Pflege­branche, wo physisch anstrengende Tätigkeiten vielerorts unter Personal- und Zeitmangel verrichtet werden, was dazu führt, dass gut ausgebildete Pflegekräfte nicht lange im Beruf verbleiben oder frühzeitig aussteigen möchten. Hinzu kommt, dass sich dadurch junge Leute kaum für einen solchen Beruf begeistern lassen – eine Situation, die angesichts eines steigenden Pflegebedarfs in einer älter werdenden Gesellschaft nicht hinnehmbar ist.

Tätigkeitsausübung gesundheitsschonend gestalten
Zu den körperlichen Anforderungen zählen vor allem das Arbeiten im Stehen und in Zwangs­haltungen, das Heben und Tragen schwerer Lasten sowie die Arbeit mit den Händen. Häufiges Auftreten solcher Arbeitsbedingungen, falsch antrainierte Bewegungsabläufe im Arbeitsalltag oder unzureichende Arbeitsschutzmaßnahmen beeinträchtigen die Gesundheit und erhöhen das Unfallrisiko. Das gilt es zu vermeiden. Denn davon profitieren nicht nur die Betriebe, sondern auch die Gesellschaft insgesamt.

Auftretenshäufigkeit körperlicher Arbeitsanforderungen

Beschäftigte nach Alter 2018

Die Beschäftigten wurden nach der Häufigkeit körperlicher Arbeitsanforderungen gefragt. Bei häufig auftretenden Anforderungen wurde zusätzlich erfasst, ob diese als belastend erlebt werden.

Häufiges Arbeiten im Stehen wird altersübergreifend von mehr als der Hälfte der Beschäftigten berichtet (15-34 Jahre: 57 %, 35-49 Jahre: 53 %, 50-64 Jahre: 54 %). Von den jüngeren empfindet dies nicht mal jeder Vierte als belastend (14 % - entspricht fast einem Viertel von 57 %), von den älteren etwa jeder Dritte (17 %). Zwischen 49 % (50-64 Jahre) und 54 % (35-49 Jahre) arbeiten häufig mindestens eine Stunde ununterbrochen in sitzender Position. Rund 40 % der Befragten arbeiten mit den Händen, was hohe Geschicklichkeit, schnelle Bewegungsabfolgen oder größere Kräfte erfordert. Diese Arbeit wird mit zunehmendem Alter eher als belastend empfunden.

Sowohl das Heben und Tragen schwerer Lasten (15-34 Jahre: 26 %, 35-49 Jahre: 22 %, 50-64 Jahre: 22 %) als auch die Arbeit in Zwangshaltungen (15-34 Jahre: 18 %, 35-49 Jahre: 17 %, 50-64 Jahre: 16 %) werden mit steigendem Alter etwas seltener berichtet. Diese beiden Arbeitsanforderungen werden aber von deutlich mehr Befragten als belastend eingestuft: von etwas weniger als die Hälfte der Jüngeren und von etwas mehr als die Hälfte bei den Älteren.

Datentabelle:
Körperliche Arbeitsanforderungen: Beschäftigte nach Alter 2018 (xls, 42 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Vollzeitbeschäftigte nach Geschlecht und Alter 2018

Dargestellt ist, wie oft Frauen und Männer in Vollzeit körperliche Anforderungen bei ihrer Arbeits­tätigkeit angeben. Bei häufig auftretenden Anforderungen wurde die subjektive Belastung dadurch erfasst.

Das Arbeiten im Stehen und das Arbeiten im Sitzen werden am häufigsten genannt. Dabei sind Männer von ersterem (15-34 Jahre: 62 %, 35-49 Jahre: 55 %, 50-64 Jahre: 52 %) und Frauen von letzterem (15-34 Jahre: 62 %, 35-49 Jahre: 58 %, 50-64 Jahre: 56 %) öfter betroffen. Häufiges Arbeiten mit den Händen, was hohe Geschicklichkeit, schnelle Bewegungsabfolgen oder größere Kräfte erfordert, kommt bei jüngeren Männern am meisten vor (47 %). In dieser Altersgruppe ist auch der Ge­schlechterunterschied am größten (Frauen: 33 %). Männer arbeiten über alle Altersgruppen hinweg häufiger als Frauen in Zwangshaltungen und müssen häufiger schwer heben und tragen (Männer mehr als 20 kg; Frauen mehr als 10 kg). Allerdings geben mehr Frauen an, insbesondere das schwere Heben und Tragen als belastend zu empfinden.

Insgesamt nimmt bei Männern nur die Anforderung des sitzenden Arbeitens mit steigendem Alter nicht ab. Im Unterschied dazu nehmen bei Frauen die Anforderungen im Alter häufiger zu (Arbeit im Stehen, Heben und Tragen schwerer Lasten, Arbeit mit den Händen).

Datentabelle:
Körperliche Arbeitsanforderungen: Vollzeitbeschäftigte nach Geschlecht und Alter 2018 (xls, 43 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Weibliche Beschäftigte nach Arbeitszeit und Alter 2018

Wie häufig körperliche Anforderungen bei der Arbeitstätigkeit auftreten, wird vergleichend für weibliche Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte nach Altersgruppen differenziert dargestellt. Bei häufig auftretenden Anforderungen wurde zusätzlich die empfundene Belastung der Beschäftigten erfasst.

Mehr als die Hälfte der Frauen arbeitet häufig im Stehen, etwas weniger sitzt häufig ununterbrochen mehr als eine Stunde. Auffällig ist, dass Teilzeit­beschäftigte (15-34 Jahre: 58 %, 35-49 Jahre: 52 %, 50-64 Jahre: 58 %) öfter stehend arbeiten, Vollzeit­ beschäftigte häufiger sitzend (15-34 Jahre: 62 %, 35-49 Jahre: 58 %, 50-64 Jahre: 56 %). Das Heben und Tragen schwerer Lasten ist bei Teil- und Vollzeitkräften ähnlich verbreitet, die Arbeit in Zwangshaltungen ist in Vollzeit etwas seltener.
Recht verbreitet unter weiblichen Beschäftigten sind häufige Arbeiten mit den Händen, die hohe Geschicklichkeit, schnelle Bewegungsabfolgen oder größere Kräfte erfordern. Davon sind ältere Teilzeitbeschäftigte am häufigsten (43 %) und jüngere Vollzeitbeschäftigte am wenigsten (33 %) betroffen.

Datentabelle:
Körperliche Arbeitsanforderungen: Weibliche Beschäftigte nach Arbeitszeit und Alter 2018 (xls, 43 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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